Das 3. Trimester: Zwischen Vorfreude, Schlaflosigkeit und Nestbautrieb
- Tatjana
- 26. Sept. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Okt. 2023

Ich bin gerne schwanger, ehrlich! Doch eines kann ich verraten, diesmal bin ich auch sehr froh, wenn es vorbei ist! Diese Schwangerschaft ist definitiv anders als meine erste.
Damals hab‘ ich jeden Tag genossen und ich hatte sehr viel Zeit – Zeit für mich, Zeit für Körper, Geist & Seele und Zeit um mich intensiv auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Täglich habe ich meinen Babybauch eingeölt, bin spazieren gegangen, habe Entspannungsbäder genommen, zweimal am Tag Yoga gemacht, meditiert, alle Vorbereitungen für das Baby getroffen und das Nest in Ruhe vorbereitet. Zwischendurch war sogar noch Zeit um mehrere Schläfchen am Tag einzulegen. Und dieses Mal passieren all diese Dinge – wenn überhaupt – nur nebenher, gerade noch so reingequetscht in meinen Mama-Alltag mit Kleinkind (das nebenbei bemerkt gerade in der Autonomiephase steckt).
Tagschläfchen? Ich bin froh, wenn meine Tochter mittags schläft und ich mit dazu.
Entspannungsbäder nehmen?! Wunschvorstellung ;-)
Tägliches Einölen?! Von wegen! Damit habe ich diesmal erst Mitte des 3. Trimesters begonnen, ständig darauf hoffend, dass ich keine Dehnungsstreifen riskiere.
Zum Yogieren komme ich maximal viermal die Woche und meditiert habe ich bisher auch nur wenig.
Was aber mit dem 3. Trimester kam, war ein ordentlicher Hormonschub, der mich motivierte, unser Heim endlich babyfit zu machen - Stichwort Nestbautrieb. Damit verbunden, natürlich tausende To-Do’s, die in mein Schwangerschafts- und Mamahirn einschossen. Alles will noch erledigt werden, bevor das Baby kommt und da die Zeit bis zur Geburt ja begrenzt ist und ich auch noch ein Kleinkind zuhause habe, breitete sich innerlicher Stress und Unruhe in mir aus, die ich eigentlich vermeiden wollte. Also no pressure ;-P .
Mittlerweile bin ich in der 37. Schwangerschaftswoche angekommen und habe alles so vorbereitet, dass ich es für mich als alte Perfektionistin so hinnehmen und gut sein lassen kann. Nun bin ich bereit mich die restliche Zeit auf mich, meinen Körper & meinen Geist zu fokussieren und mich entspannt auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Über meine Art der Geburtsvorbereitung möchte ich aber in meinem nächsten Beitrag erzählen!
Jetzt nochmal zum 3. Trimester… Wie schon anfangs erwähnt, lässt in dieser Schwangerschaft die Ambivalenz grüßen. Einerseits bin ich unendlich gerne schwanger und freue mich über jeden Tag, den der ungeborene Zwerg in mir verbringt und andererseits möchte ich einfach, dass es bald vorbei ist und ich den Zwerg in meinen Armen halte. Ich male mir aus, wie das Baby aussehen wird, wie es sich entwickeln wird und vor allem wie es unseren Familienalltag verändern wird. Denn die Änderung kommt und es wird definitiv anders. Bestimmt anstrengend, bestimmt herausfordernd und bestimmt super schön!
Zusammen mit diesen unglaublich vielen Emotionen (Glück, Freude, Neugierde, Ungeduld, Stress, uvm.), kommt auch ein weiterer Wegbegleiter, der im 3. Trimester typisch ist, die Schlaflosigkeit! Einerseits bin ich tagsüber unendlich müde und könnte mehrmals täglich schlafen. Andererseits kommen nachts so viele Gedanken auf, dass oft an Schlaf nicht zu denken ist. Hinzu kommt die drückende Harnblase, die gefühlt nach jedem Schluck Wasser entleert werden möchte (und ja, auch nachts). Und nicht zu vergessen, das Kleinkind zwischen mir und meinem Mann, dass unendlich viel Platz braucht, dem Riesenbauch und den klassischen Rückenschmerzen, weiß ich eigentlich auch nicht mehr, wie ich liegen soll und was eigentlich noch bequem ist. Und an alle die meinen "Schlaf noch bevor das Baby kommt", von wegen - sowas wie Vorschlafen gibt es nicht bzw. es klappt nicht.... :P
Zusammenfassend ist das dritte Trimester – wie jedes andere Schwangerschaftsstadium – wunderschön. Ich trage mit Stolz meinen Babybauch vor mir her und bin gleichzeitig unendlich froh, wenn ich meinen Körper wieder für mich habe, denn es ist sowohl körperlich als auch mental mittlerweile mühsam und anstrengend…
Und ich (wir) können es kaum erwarten unseren Zwerg kennenzulernen.
Zum Abschluss möchte ich noch ein paar Worte zur Yogapraxis im 3. Trimester loswerden. Es ist ratsam, in diesem Abschnitt deiner Schwangerschaft die Yogaeinheiten etwas ruhiger und sanfter zu gestalten. Du solltest dich nicht überanstrengen und deine Praxis so anpassen, dass es für dich und dein Baby angenehm ist. Vermeide zu starkes Schwitzen, Atemlosigkeit oder Keuchen! Hör auf deinen Körper, nimm die Signale deines Körpers wahr und sei ganz achtsam! Fokussiere dich vor allem auf Entspannung, das bewusste Loslassen sowie die (Geburts-)Atmung. Gerne kannst du auch meditieren und/oder Geburtsvisualisierungen in deine Yogapraxis einbauen. Mögliche Asanas (Yogahaltungen) im dritten Trimester habe ich dir hier aufgelistet:
Vierfüßler-Stand und Katze-Kuh (Marjariasana)
Tor (Parighasana)
Tiefer Ausfallschritt (Low Lunge / Anjaneyasana)
Berghaltung (Tadasana)
Krieger 1 oder 2 (Virabhadrasana)
tiefe Yogi-Hocke / Yogi-Squat (Malasana)
sitzender oder liegender Schmetterling (Badhrasana)
Position des Kindes (Balasana)
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Namasté Tatjana